Sonntag, 31. August 2014

Carpinteria Strand

Ich nehme noch mal an der morgendlichen Lotterie um freie Plätze zum Zelten teil und gehöre noch mal zu den glücklichen. Den Platz nehme ich aber gar nicht wahr, da ich kurz darauf Mirko und Claudia aus Dortmund kennen lernte und wir beschließen, ihre riesige Parzelle zu teilen um so ein bisschen Geld zu sparen. Beide sind auf neuen Suzuki DL 1000 Vstrom Motorrädern für circa 18 Monate unterwegs und wollen auch Richtung Süden. Sie werden von Touratech gesponsort und werden auch einen Artikel in deren hauseigenem Magazin veröffentlichen.
www.2ar.eu
Die Beiden haben übrigens einen Tag nach mir auch bei dem gleichen Motel in Santa Barbara einen Preis angefragt und er hatte sich noch einmal verdoppelt.

Später kommen auch noch meine Nachbarn der letzten Nacht, ein Paar hier aus San Francisco , hinzu und so sind wir schon fünf mit drei Zelten in einer Parzelle. Es wird ein netter Abend am Grillfeuer.

Den Tag habe ich mit Spazieren Gehen am Strand abwechselnd mit Baden im Pazifik verbracht . Draußen im Meer kann man acht Bohrinseln erkennen. Wie sauber die Ölförderung ist kann ich mir abends an meinen Füßen ansehen. Die Öl-/Teerflecken lassen sich kaum abwaschen.

Samstag, 30. August 2014

Los Angeles

29.08.2014

Los Angeles und Santa Barbara sind ja quasi Nachbarstädte, da kann man mal eben hin und her fahren, habe ich gedacht. Es ist in etwa so wie Paderborn und Dortmund Nachbarn sind, nur dass die Distanz da zwischen komplett genutzt und bebaut ist. Es war also je eine 90 minütige Fahrt.

Los Angeles ist so groß und würde so viele Möglichkeiten bieten, dass wahrscheinlich mehrere Wochen gefüllt werden können. Ich habe erstmal mit dem angefangen was ich schon kann. Das Petersen Museum bietet Fahrzeuge der letzten 120 Jahre in perfektem Zustand, ist aber mäßig informativ. Viele Fahrzeuge sind natürlich im Besitz von irgendwelchen Prominenten gewesen, von Jack Nicolson bis Fred Astaire, wir sind ja nah an Hollywood. Und die Präsentation der Fahrzeuge in einem zeitgenössischen Ambiente ist bei den älteren Fahrzeugen echt auf die Spitze getrieben worden.

Anschließend war ich auf der  Strandpromenade in Venice Beach, wo es neben den Bodybuildern am Muscle Beach auch sonst an Selbstdarstellern und schrägen Vögeln nur so wimmelt. Bei den Malern und Kunsthandwerkern waren aber sehr nette Sachen zu finden.

Zum Abschluss musste ich dann noch Lehrgeld zahlen: Wenn der Bordstein rot gestrichen ist, bedeutet das Parkverbot. Wusste ich wirklich nicht.

Freitag, 29. August 2014

Carpinteria/ CA

28.08.2014

Eine Hippierentnerin mit Helfersyndrom (sie will Minihäuser für obdachlose Rentner auf Fahrgestelle ausgedienter Wohnwagen bauen und ein Stück Land umsonst von der Stadt zum Aufstellen dieser)  hat es mir schon gesagt, es ist Labor-Day-Wochenende, da sind alle unterwegs und es wird schwer eine Unterkunft zu finden.

Unmotiviertes, zielloses Herumfahren in den küstennahen Bergen beschreibt wohl, womit ich den Tag verbringe. Frustriert kaufe ich mittags erst einmal ein dickes Stück Schokoladentorte und fahre weiter.

Echt schlimm ist in dieser Landschaft auch, dass es eigentlich nur super Hügel und Hänge zum Modellfliegen gibt, aber alle sind eingezäunt und es gibt nicht einen freien Feldweg um hinauf zu gelangen. Alles ist privat und zu 100% umzäunt.

In Santa Barbara wundere ich mich dann wirklich, dass ein Zimmer der gleichen Kette auf einmal den 2-3 fachen Preis hat. Alle würden an diesem Wochenende nach Santa Barbara kommen, wenn ich mich entferne wird es wieder günstiger. Ich gehe noch mal an den Strand und als ich zurück am Auto bin stelle ich fest, dass ich nicht mal ein Foto gemacht habe, so langweilig sieht es hier aus.

Weiter südlich sehe ich ein Schild das auf einen State Park hinweist und ich finde einen Campingplatz direkt am Strand, und die haben noch Platz für mich :-). Dazu kommen noch nette Nachbarn, mit denen man ein Bier trinken kann und ein imposanter Himmel am Strand. So hat der Tag einen guten Ausgang.

Der nächste Tag beginnt aber gleich wieder kurios: Ich erscheine pünktlich um halb neun am Office der Platzverwaltung um meinen Stellplatz zu verlängern. Es formiert sich schon eine Schlange. Und weil nicht genug Plätze vergeben werden können wird eine Lotterie um neun Uhr veranstaltet. Mal gut das es keine Versteigerung ist, sonst würde wahrscheinlich der Motelpreis überboten. Ich habe Glück und darf eine weitere Nacht bleiben.

Donnerstag, 28. August 2014

Randnotizen 6

Schild am Highway: "speed enforced by aircraft". Übertrieben, oder?

Meine ADAC- Karte dürfe sich inzwischen bezahlt gemacht haben. Nach triple-A fragen und es gibt oft Nachlässe bei Eintritt oder Unterkunft.

Nach 1500m Höhenunterschied bergab kommt ein großer Ford F150 mit Wohnwagen gerade noch zum Stehen. Er hat scheinbar mit den Bremsen gebremst. Alles glüht und qualmt. Auch Automatiken kann man runter schalten.
Für solche Experten gibt es an den Highways aber auch regelmäßig Auslaufzonen: 300m Kiesbett rechts neben dem Teer, und wer dann noch Schwung hat findet noch einen großen Kieshaufen am Ende der Strecke.

Fürs iPhone gibt es ansteckbare Module zum Lesen von Kreditkarten. Und unterschreiben muss man dann mit dem Finger auf den Display. Beleg wird an meine E-Mail-Adresse gesendet.

Hinter organisierten Motorradreisen mit Harleys fährt ein Besenwag....ähhh, ein  Begleitfahrzeug fürs Gepäck und zufällig mit Anhänger und ungenutzten Motorrad zur Überführung darauf.

Highway 1

27.08.2014 Morro Bay

Ab Big Sur verläuft der Highway 1 meist küstennah und unzählige Aussichtspunkte reihen sich aneinander. Das Meer liegt jedoch immer 50 bis 300m unter dem Straßenverlauf, so dass eine Wanderung zum Strand schon eine Unternehmung wäre.

An einem  Aussichtspunkt liegen unzählige Seelöwen am Strand und sonnen sich.

Bei San Simeon steht das Hearst Castle auf einen Hügel. Dieses hat sich vor knapp 100 Jahren ein Verleger und Produzent bauen lassen und sich an Schlösser in Europa stilistisch orientiert. Es gibt vier verschiedene  Besichtigungstouren, und jede kostet 24$. Da kann ich mir aber besser die Originale in Europa ansehen.

Auf dem Parkplatz fällt mir eine Gruppe deutsch sprechender Motorradfahrer auf, eine organisierte Tour der Firma Edelweiss. Fester Plan und gebuchte Unterkünfte die erreicht werden müssen, ich glaube ich hätte keine Lust darauf.

In Cayucos halte ich zum ersten mal nach meiner Unterkunft Ausschau und laufe kurz zum Strand. Eine Gruppe älterer Damen schaut gebannt aufs Meer hinaus, wo sich eine riesen Schar Möwen aufhält. Und dann verstehe ich warum: Grauwale strecken ihre Rücken aus dem Wasser heraus, nur 300m vor dem Strand.

Mittwoch, 27. August 2014

Bilder zur Küste südlich Monterey

Bilder

Monterey, Pebble Beach und Pfeiffer Beach

26.08.2014/ Big Sur

Von Monterey war mein letzter Campingplatz nur einen Katzensprung entfernt, daher war ich schon früh am Fisherman Warf und konnte einige Seelöwen fotografieren.

Ab dann war Küsten-Sightseeing total angesagt. Der 17-miles- drive führt um eine Halbinsel, die eigentlich nur aus Luxusvillen und Golfplätzen besteht. Wilde Küsten, massenhaft Pelikane in der Luft, Rehe auf den Golfplätzen und Seelöwen im Meer, es ist schon ganz nett. Für ein Häuschen hier müsste ich aber geschätzte 500 Jahre weiter sparen, ohne Sabbatjahr.

Auf dem Highway 1 Richtung Süden verlasse ich die Gegend und lande bei Big Sur und auf dem teuersten Campingplatz meines Lebens, nur einer in Südfrankreich war mal in ähnlichen Regionen. Dafür gibt es hier wieder Redwoodbäume aber nicht mal Wifi. Aber seit ich mir einrede, dass ein Dollar ja nur 50ct wert ist, sehe ich endlich alles ein bisschen entspannter.
Selbst das Benzin ist in dieser Gegend mal eben 25% teurer, also einen vollen Euro pro Liter. Da tanke ich gleich mal randvoll.

Den Abend verbringe ich am Pfeiffer Beach und schieße noch mal etwa 200 Fotos hinterher. Absolut klasse hier.
Ich habe auch schon Modellflugvideos von hier gesehen, aber keine Ahnung wie die auf die Hügel hinter dem Strand bekommen sind.

Dienstag, 26. August 2014

Marina

250 km weit war ich vom Pazifik entfernt, und die Fahrt ging wieder durch Anbaugebiete für alles was die Oberschale oder der Gemüsetopf kennt. Zwischendurch halte ich an einem Einkaufszentrum und wähne mich in Mexico, so viel Spanisch wird hier gesprochen und ausgeschildert. Als ich südlich von San  Francisco auf die Küste stoße nehme ich eine beliebige Ausfahrt vom Highway 101 und finde sofort einen Campingplatz. Nach dem Einchecken geht ich zu Fuß die 500m zum Strand, stehe auf hohen Dünen und der Wind kommt von vorne. Manchmal klappt auch alles: also schnell zurück, Flieger aus dem Auto und bei besten Bedingungen ein Stündchen fliegen. Mit meinem Modell sind noch Möwen, Truthahngeier und zum Ersten mal auch eine Formation aus fünf Pelikanen im Hangwind der Dünen unterwegs. Die sind schon deutlich größer als mein Modell, fliegen aber einen Schlenker um mal nach dem komischen Vogel zu schauen.

Montag, 25. August 2014

Yosemite National Park

20.08.2014 mittlere Kiefern ( Midpines/CA) 

Ich bin irgendwo im Wald auf Platz 68.
Auch der Yosemite Park liegt ziemlich abgelegen, aber er war ganz nett anzusehen. Vom Osten kommend bin ich am Mono Lake gestartet und es ging am Tioga Pass gleich bis auf 3000m hoch. Am frühen Morgen noch eine frische Angelegenheit. In der Höhe gab es einige schöne Gebirgsseen und wieder kräftige Bäume. Nach Westen hin ging es dann viel bergab und für die Fahrt ins  Yosemite Valley musste man südlicher noch mal zurück fahren. Das ganze Tal war aber sehr überlaufen, klug war es wohl nicht einen Sonntag für den Besuch zu  wählen. An der Info sagte man mir die meisten Wasserfälle sind derzeit trocken und daher habe ich auf große Wanderungen verzichtet. Im späten Sommer sind hier alle Gletscher geschmolzen und es gibt kein Wasser mehr zum Fallen.
Beim Verlassen des Parks auf der einzigen Straße bin ich dann auf diesem einsamen Campingplatz gelandet und muss erst mal sehen, wo hier noch etwas zu essen beschafft werden kann. Das nächste Geschäft soll 10 km entfernt sein, fast wie in Sandebeck. Dafür wird es hoffentlich mal eine Nacht im Zelt ohne Verkehrslärm.

Sonntag, 24. August 2014

Ghosttown Bodie

23.09.2014/ Lee Vining/ CA

Von Reno über Carson City fuhr ich heute über den Highway 395 nach Süden auf die Stadt Bodie in Kalifornien zu. Die Stadt in 2500m Höhe entstand mit dem Goldrausch und hatte mit 10000 Einwohnern um 1880 ihren Höhepunkt. Damals wurden aus einer Tonne Gestein im Mittel 80g Gold gelöst und in besten Zeiten bis zu 40 Tonnen Gestein pro Tag aus Minen gefördert. Holz für die Energieversorgung musste in großen Mengen aus ca 40 km Entfernung mit Pferdekarren heran geschafft werden. Von der früheren Stadt sind nach Bränden nur noch 10% vorhanden und werden konserviert. Die bieten aber sehr schöne Fotomotive.

Ich übernachte in einem keinen Ort namens Lee Vining an der Ostseite zum Yosemite National Park, der ist morgen dran.

Samstag, 23. August 2014

National Automobile Museum, Reno

22.08.2014/ Reno

Gut 100 Autos aus der Zeit vor 1960 in perfektem Zustand waren im Museum, welches zu der top five der USA gehört, zu besichtigen.

Wieder fielen etwa 100 Jahre alte, reine Elektroautos auf. Damals muss es zumindest eine deutlich größere Modellvielfalt als heute gegeben haben. Und sogar die Reichweiten waren bei zeitgenössischen Fahrleistungen durchaus passabel.

Nach vier Stunden im Museum begann eine geführte Rundtour, konnte ich mal wieder nicht auslassen und dauerte noch mal fast zwei Stunden.
Dafür weiß ich jetzt aber auch welche Museen noch zu den top five gehören :-).

Freitag, 22. August 2014

Die größte Kleinstadt der Welt

21.08.2014/Reno/Nevada

Nicht, weil ich meine Urlaubskasse aufbessern muss, sondern die Fahrt über die Sierra Nevada und ein weiteres Museum haben mich entscheiden lassen, nach Reno zu fahren. Ein Besuch der Innenstadt kann aber nach den Start in Las Vegas nicht mehr begeistern. Casinos sehen innen genau so aus, die Schau darum herum ist aber kaum vorhanden.

Unterwegs ging es von dem nur wenige Meter über Meeresspiegel liegenden  Sacramento bis auf über 2200m hinauf. Kaum über die Passhöhe ergab sich ein Ausblick aus den Lake Tahoe, der nur etwa 300m tiefer liegt.

In Carson City wurde früher Bonanza gedreht, im Moment sieht aber alles trockener aus ich die Serie in Erinnerung habe. Im letzten Winter soll es aber auch nur 7% der sonst üblichen Niederschläge gegeben haben. Daher wohl auch die leeren Seen.

So wird jedenfalls oft auffällig, das sich diese Nation ohne künstliche Bewässerung und den damit verbundenen  Energieaufwand nicht selbständig ernähren könnte.

Donnerstag, 21. August 2014

Automobile Museum Sacramento

20.08.2014 /Sacramento

Eine eher kleinere Sammlung hauptsächlich amerikanischer Fahrzeuge, ein bisschen Ford-lastig, und zu einem großen Teil aus Dauerleihgaben bestehend. Interessant durch die Volonteers, eine Gruppe von Rentnern, alle völlige Autonarren, die von sich aus mit den Besuchern Gespräche begannen und viel Wissen hatten.

Selber wollten sie wiederholt von der deutschen Autobahn hören, gibt es die wirklich noch ohne speed limit? Ich habe erklärt, das schnell Fahren "dürfen" und "können" zweierlei Dinge sind. Und dass die meisten deutschen Autos ja vom Hersteller auf nur 250 km/h begrenzt sind ;-) .

Auf den Rückweg statte ich noch dem Crocker Museum für Kunst aus allen Richtungen und Epochen einen 2-stündigen Besuch ab.  Malerei, Bildhauerei, Porzellan- Glas- und Töpferkunst, eine rissige Ansammlung in einem historischen Gebäude mit modernem Anbau.

Erst am Abend raffe ich mich noch einmal auf um Bilder vom State Capitol zu machen. Hier liegt alles so nah beieinander, dass ich zum ersten mal meinen Wagen einen Tag lang nicht nutzte.

Bis Sacramento

Nach Wäsche machen, Friseur, Autoreifen flicken und zwei kurzen Besichtigungen (Museum für Werkzeuge, vom Werkzeug für Eisenbahnbau bis Amputationssäge, und einem chinesischen Tempel aus 1850er Goldrauschzeiten) ging es weiter in die Hauptstadt Kaliforniens, Sacramento.

Dort das gleiche Spiel: Campingplatz am See finden, Platz okay, See kaum noch vorhanden, alles weit weg von der Stadt, also wieder Motel.

Den Abend verbringe ich in Old Sacramento, einem State Historic Park, wo Gebäude aus der Goldrauschzeit erhalten oder wieder aufgebaut werden. Vom Motel aus kann ich ihn zu Fuß erreichen und muss nicht die wenig authentischen Parkuhren füttern.
Da bleibt doch glatt Geld für ein zweites Bier zum Burger übrig.