Freitag, 31. Oktober 2014

Tag 9 in Santiago/ School's out for summer

So, dass war es erst einmal mit Spanisch lernen in der Sprachschule. Meine immer noch sehr geringen Kenntnisse müssen irgendwie reichen um durch das Land zu kommen.

Nach einem letzten Mittagessen mit zwei Australiern aus meinen Kurs fahre ich mit meinem Motorrad nochmal zum Händler um die jetzt fertigen Nummernschilder zu holen. Neben den Schildern gibt es noch einen kleinen Stapel Papier den man beim Fahren dabei haben muss. Und das ist noch nicht einmal alles, ein wichtiges Papier, welches ich für einen Grenzübertritt bestimmt benötige, wird erst in zwei Wochen an die angegebene Adresse gesendet.

Da ich zunächst einen kleineren Abstecher Richtung Süden plane kann ich es aber auch auf dem Rückweg von hier mitnehmen.

Und beim Abendessen gibt es dann nochmal einem extra Sprachkurs von der Chefin des Hauses. Die hat wohl gerade nicht viel zu tun und die dauernd laufenden Telenovelas sind auch langweilig...

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Tag 8 in Santiago/ Calle Lira

Nach heute mal nur vier Stunden Unterricht fahre ich endlich mal in die Straße, die ich von zu Hause aus für den Kauf eines Motorrades ausgesucht hatte. In der Calle Lira gehen mir ein bisschen die Augen über, was es hier auf circa 400m als gibt. Die neuesten Modelle von KTM, Husqvarna oder Sherco stehen genau so bereit wie Modelle der großen japanischen Marken. Und dann gibt es natürlich jede Menge richtige Qualität von so bekannten Herstellern wie Sumo, Loncin, Takasaki, Kinlon, Torque usw. Zwischen den Geschäften gibt es noch kleine Werkstätten, in denen Zylinder gehohnt und Kupplungsgehäuse bearbeitet werden, und auf Grills auf den Gehweg liegen Fleischspieße zum Verkauf bereit. Auch an Zubehör und Bekleidung ist alles in allen Preisklassen zu finden. Also einen Helm hätte ich wirklich nicht mitbringen müssen. Kaufen muss ich nur noch ein bisschen Werkzeug und Schmiermittel, und damit bin ich dann auch zur Abreise gerüstet.

Zur Entspannung erklimme ich danach noch das nahe zur Innenstadt gelegene Castillon Hidalgo und mache ein paar weitere Fotos der Stadt von oben. Von hier hat man auch einen guten Blick auf das derzeit höchste Gebäude Südamerikas, das Costanera Center, in dessen unteren Stockwerken sich die große Shopping Mall befindet. Der Turm steht erst seit einem Jahr und die Büros darin sind noch nicht komplett bezogen.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Tag 7 in Santiago

Spanisch lernen spanisch lernen spanisch lernen....

Montag, 27. Oktober 2014

Tag 6 in Santiago/ die Neue ist da!

Heute beim Händler abgeholt und eine erste Runde um den Block und zum Tanken gedreht. Es ist eine nagelneue Honda XR 150 L, baugleiche 125er gab es ungefähr 2003-2007 auch in Deutschland. Die ist sehr leicht und handlich aber reißt natürlich keine Bäume aus.

Ich habe zum Ersten mal in meinem Leben 1,5 Millionen ausgegeben. Aber zum Glück (oder leider?) nur Pesos. Das Moped hat mich also incl Versicherung, Steuer, Zulassung und einem dicken Kabelschloss etwa 2000€ gekostet. Mal sehen wie weit ich damit komme und wie ich es anschließend wieder verkauft bekomme. Im Moment darf ich schon damit fahren, das Nummernschild gibt es aber erst in zwei Tagen.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Tag 5 in Santiago/ Sonntag

Sonntags zeigt sich Santiago von der lebenswerten Seite. Eine sechsspurige Straße entlang des Flusses Rio Mapocho ist für den Autoverkehr gesperrt und wird von Radfahrern und Joggern genutzt. Im angrenzenden Park wird entspannt oder auch Sport aller Art getrieben. Ein Obst- und Gemüsemarkt findet auf der anderen Seite des Flusses Kunden. Und alle scheinen sich am Frühling zu erfreuen und sind entspannt unterwegs.

Samstag, 25. Oktober 2014

Tag 4 in Santiago/ ...in der Stadt

Erster freier Tag in der Stadt:

Die größte Shopping Mall von Südamerika steht heute am Vormittag auf dem Programm. Ich könnte spontan keine internationale Marke aus den Bereichen Mode, Outdoor-und Sportbekleidung oder  Unterhaltungselektronik nennen, die nicht mit einem Laden in dem riesigen Costanera Center vertreten ist. Aber alles zu internationalen Preisen. Bei einem Autohändler im Untergeschoss stelle ich mal wieder fest, dass Autos auch hier deutlich günstiger sind als in D.

Eine Studentendemo zur Reform der Ausbildung/ Privatisierung der Unis hat die Geräuschkulisse eines Karnevalumzugs.

Im Museum für die Zeit vor Kolumbus gibt es Kunst vieler Völker aus 2000 Jahren.

Rund um den Plaza de Armas ist wieder viel los: 

An Tischen, die gestern noch von Schachspielern genutzt wurden, legen heute Wahrsagerinnen Karten. 

Deutsche Touristengruppen werden lauthals geführt. 

Ausländer werden am liebsten angebettelt.

In einem Imbiss stört man nur, weil sechs (männliche) Mitarbeiter (bei drei Kunden) Fußball schauen: Madrid gegen Barcelona. Nur die Kassiererin schaut in eine andere Richtung, zwangsweise, da sie hinter Sicherheitsglas neben dem Eingang sitzt.


Für den Abend hat uns drei deutsche aus dem Sprachkurs ein  Mitschüler eingeladen, der von den Philippinen stammt und von seiner Firma den Aufenthalt und den Sprachkurs bezahlt bekommt. Zum Konzern gehört z.B. auch die Demag. Er wohnt in bester Gegend im 19. Stock mit Blick über die ganze Stadt. Das Apartment wurde ursprünglich für den Vizepräsidenten des Konzerns angemietet. Inzwischen wohnen dort mehrere Kumpels, die meisten 20 Jahre jünger als ich, und machen regelmäßig Party. In der Wohnung hängen teure original Gemälde und auf dem umlaufenden Balkon steht ein geklauter Einkaufswagen voll Müll. Partys mit Asiaten bedeuten immer Karaoke und Alkohol bis alle singen. Es war lustig, und ich kenne jetzt Lieder der Backstreet Boys. 


Auch  früher wurde schon übertrieben
Karneval oder Demo?

Shoppingcenter

Freitag, 24. Oktober 2014

Tag 3 in Santiago/ mit Steueridentifikation

Ich habe die Nummer!!! Am Morgen habe ich mich eine halbe Stunde vor Öffnung an der Behörde als erster angestellt. Um 9 ging es bei dem gleichen Bediensteten wieder zur Tat. Er schien deutlich besser drauf, war mit der Bescheinigung vom Händler zufrieden, hat mir beim Ausfüllen eines einzigen Formulars geholfen und Zack legt er mir einen Zettel auf den Tisch, der mich zum Kauf des Motorrades berechtigt. Sogar umsonst!

You made my day!

Nach der Schule geht mein direkter Weg natürlich zum Händler, alles klar machen. Hier könnte man sogar mit den Papieren zur Anmeldung gleich los fahren. Das hört sich für mich aber irgendwie heikel an, dass lasse ich.

Und der Tag geht gut weiter. Weil mein Handy sich in kein Netz einwählt kaufe ich eine Sim für 5€, keine Fragen, keine Namen, 100MB im ersten Monat incl. und aufladbar.

Zu Fuß laufe ich die gut 4km bis zur Innenstadt und entscheide endlich eine weitere Hose zu kaufen. Eine leichte Jeans passt und soll 20000 Pesos (=26€) kosten. Als ich mit zwei 10000er Scheinen an der Kasse stehe  grinst mich der Kassierer an und schiebt einen Schein gleich zurück. Der Preis hat sich plötzlich halbiert. Keine Ahnung was die hier treiben, aber so soll es recht sein.

So langsam klappt es auch mit der Orientierung besser. Man kann sich ruhig immer wieder in Erinnerung rufen, das die Sonne mittags im Norden steht, es bringt einen doch durcheinander. Aber es wird.
Und wie reizüberflutet ich hier die ersten Tage war merke ich, als ich ein kleines Outdoorgeschäft entdecke, an dem ich schon mindestens fünf mal vorbei gelaufen bin. Ich. An einem Outdoorladen vorbei. Tsss.

Tag 2 in Santiago/ Behördenchaos

Der Morgen war für die Beschaffung der Steueridentifikation reserviert, so viel war klar. Schon früh habe ich mich Richtung Innenstadt auf den Weg gemacht und stand schon 15 min vor Öffnung in einer kleinen Schlange an. Beim dritten  Bediensteten erfuhr ich dann, dass ich mit meiner Adresse zur Behörde in dem Stadtteil muss. Also wieder hinein in die extrem überfüllte U-Bahn und fast vollständig zurück, das Gebäude suchen. Da wieder anstehen um dann zu erfahren, dass ich erst einmal einen Vertrag mit einem Händler über den Kauf machen muss. Okay, so habe ich das wirklich noch gar nicht gelesen. Zum Glück ist ein anderer Wartender mit seinen Englischkenntnissen eingesprungen, sonst hätte ich nur Bahnhof verstanden. Also weiter zurück, übrigens wieder an der Wohnung vorbei, um festzustellen, das der Händler noch nicht geöffnet hat. Dann also doch erst einmal zur Schule, wieder Richtung Innenstadt natürlich.  Abends dann ein erfolgreicher Besuch beim Händler, und der Kaufvertrag ist nur eine Bestellung mit der  Steueridentifikation des Händlers. Gut das dort eine junge Mitarbeiterin gutes Englisch spricht. Ihr ist diese Version des Ganzen aber bisher auch nur ein einziges mal vorgekommen.
Ob morgen wohl alles besser wird? Es bleibt zumindest spannend für mich. Und mit etwas anderem habe ich eigentlich auch nicht gerechnet.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Tag 1 in Santiago

Mit einem Stopp auf dem Weg zur Sprachschule an kleinen Supermarkt, um ein paar Kekse uns ne Zitronenlimo für die Pause zu kaufen, ging es direkt in den Unterricht. Erst dachte ich da bin ich falsch, das Niveau schien viel zu hoch, aber als meine sechs Mitschüler zu reden beginnen relativiert sich alles. Und als sich die Limo als Zitronen-Konzentrat für Salate erweist habe ich die Lacher auf meiner Seite.

Sechs Stunden Spanischunterricht, mit ausgiebiger  Mittagspause auf den Tag verteilt, können ganz schön anstrengend sein. Anstrengender als die gleiche Zeit im Pneumatik- Raum zu unterrichten jedenfalls.

Danach habe ich erstmal die Steuerbehörde ausfindig gemacht. Die ist aber nur von 9 bis 14 Uhr geöffnet, da muss ich wohl schon am zweiten Tag Schule schwänzen...

Und weil es nah ist ging es anschließend Richtung Plaza de Armas, das Zentrum der Innenstadt. Hier tobt das Leben: Geschäfte und Imbissbuden, fliegende Händler und Straßenkünstler, Gesang und Gehupe, Motorradverkauf in Bekleidungsgeschäften, herrenlose Hunde die nur bei grün über die Straße gehen, Clowns auf Kreuzungen imitieren Passanten, Schuhputzer und Sockenverkäufer. Santiago ist ein untypischer Teil von Chile.

Abseits des Zentrums gelten rote  Fußgängerampeln scheinbar nicht, selbst wenn die Polizei direkt daneben steht. Wenn man wirklich nicht über die Straße gehen soll blinkt zusätzlich in rot  "No cruzar". Ich warte trotzdem auf grün, soy aleman.

Santiago de Chile

Bilder aus Santiago

Dienstag, 21. Oktober 2014

Ankunft in Santiago

Nach gut drei Stunden Zugfahrt bis Frankfurt, langem Warten bis zum Abflug weil ich wegen dem Streik sehr früh gestartet bin, zwei Stunden Flug bis Madrid, auf 2,5 Stunden verlängertem Aufenthalt dort weil viele Warnwesten- Männchen im Gepäckraum herum liefen, anschließend dreizehn Stunden Flug über den Atlantik, ausgiebige Einreise und Transfer zur Unterkunft bin ich in Chile angekommen. Und wer so lange unterwegs war der darf auch so lange Sätze schreiben.

Beim ersten kleinen Rundgang um den Block war ich schon vorm Finden eines Geldautomaten bei einem Hondahändler an der nächsten Ecke. Sobald ich einen Behördengang erfolgreich mit einer Bescheinigung zu einer Steuernummer hinter mir habe können sie dort alles für mich erledigen. Und die im Vorfeld ausgesuchte Maschine stand auch schon nagelneu vorm Haus.

Das erste Geld habe ich aber dann für einen Empanada (Teigtasche) mit Käsefüllung und einen Obstbecher ausgegeben.

Unter gekommen bin ich in einem kleinem Zimmer in einem Hochhaus bei einer Frau, die mehrere Zimmer vermietet. Irgendwo soll hier sogar noch ein Deutscher herum laufen.

Das Frühlingswetter hier ist sehr angenehm, sonnig bei etwa 25°. Eine echte Alternative zu dem was diese Woche noch für die Heimat angesagt ist. Um mich bis zum Abend wach zu halten laufe ich noch die Parallelstraße Providencia, welche nach Osten aus dem Zentrum führt, ab. Die Gegend ist von kleinen und kleinsten Geschäften bestimmt, in denen es wirklich alles für das alltägliche Leben zu besorgen gibt. Und nur einen guten Kilometer daran herunter liegt auch die Sprachschule, in die ich diese und nächste Woche gehen will.

Montag, 20. Oktober 2014

Start nach Chile

An allen deutschen Streiks vorbei geht es heute mit dem Zug bis Frankfurt und mit der LAN Chile über Madrid nach Santiago.

Samstag, 4. Oktober 2014

Schlussbetrachtung

Ein paar abschließende Eindrücke an Ende:

Eine sehr intensive und eindrucksvolle Zeit liegt hinter mir. Die vielen Besichtigungen mussten durch insgesamt drei Pausen unterbrochen werden, sonst wird eine so lange Reise zu intensiv. Auch so bemerke ich hin und wieder, das schon einige Dinge in Vergessenheit geraten. Ich muss diesen blog wohl selber  gelegentlich lesen.

Circa 18.000 km Fahrstrecke habe ich zurück gelegt, dass ist mehr als meine übliche Jahresfahrstrecke. Aber ohne dem geht in diesem Land der riesigen Entfernungen nichts. Das Fahren eines Motorrades, wie ich es anfangs einmal vor hatte, habe ich nur selten vermisst. Ein Allradfahrzeug wäre aber nicht selten angemessen gewesen.

Das Land hat  landschaftlich sehr schöne Stellen und dazwischen oft ganz viel Nichts. Dabei erweckt der gesamte Westen den Eindruck, ohne Bewässerung könne hier niemand dauerhaft leben. Und Bewässerung ist nur möglich, weil Flüsse aufgestaut werden und die Seen als Reservoirs genutzt werden. Daran hängt die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen. Und das Ganze ist dazu mit einem großen Energieaufwand verbunden.

Alles ist groß hier. Die Größe des Landes hat Menschen geprägt die auch für sich viel und Großes beanspruchen. In den dichter besiedelten Gebieten der Küste ist das aber auch anders zu finden.

Eine scheinbar nicht ganz geringe Zahl von Amerikanern hat im Leben recht früh das big money gemacht und sich früh zur Ruhe gesetzt. Dabei ist es aber Gang und Gebe, ehrenamtliche Tätigkeiten anzunehmen.
Am anderen Ende der Gesellschaft gibt es aber offensichtlich auch sehr viel Obdachlosigkeit und Armut. An sehr vielen Straßenkreuzungen und Supermarktausfahrten wird gebettelt, das aber häufig kreativ, nach dem Motto "Jeder ist ein Showman".
Gleichzeitig ist zu erkennen, dass einige für Mindestlöhne einfachste Arbeiten übernehmen. Und sei es, dass sie an der Straße stehen und ein Hinweisschild auf ein Geschäft auffällig durch die Luft wirbeln. Aber auch solche Arbeiten werden mit einem gewissen Stolz erledigt.

Viele Amerikaner sind verrückt nach allem was Krach macht und Benzin verbraucht. Das beginnt bei den großen Autos, geht aber auch in den Hobbybereich mit Booten, Motorrädern usw über. Viele sammeln unglaubliche Fuhrparks an. Und um das alles irgendwo unterzubringen gibt es in jeder noch so kleinen Stadt mietbare Hallen, von garagengroß bis ganz groß.

Amerika ist laut. Das bezieht sich auf eigentlich alle Bereiche. Ich bin inzwischen eher froh über deutlich strengere Vorschriften zu Lärmemissionen in Europa. Auch wenn ich mein Motorrad beim Fahren manchmal kaum selber hören kann.
Und mit ihren Klimaanlagen übertreiben es die meisten hier auch.

Von Amerikanern so allgemein zu sprechen ist eigentlich immer falsch. Das Volk besteht aus so vielen Gruppierungen, dass jede Aussage allgemeiner Form nur falsch seien kann. Neben den Weißen aus europäischer Abstammung gibt es asiatische, afrikanische südamerikanische, indianische Abstammungen und viele mehr. Diese Gruppen leben teilweise nebeneinander ohne viel Kontakt und pflegen in bestimmten Bereichen ihre Kultur. Unter vorgehaltener Hand wird dabei oft behauptet, die Hispanics wären inzwischen die Mehrheit.
Entsprechend vielfältig sind auch die Religionen. Für uns ist es schon recht befremdlich, wenn in einer Stadt acht verschiedene christliche Kirchen nebeneinander stehen.

Keine Krankheit, Verletzungen oder sonstige  Unannehmlichkeiten sind mir widerfahren. Doch, zwei mal war es nachts kalt im Zelt ;-). Und von den 87 Tagen hat es einen halben geregnet.

Über 9000 Fotos habe ich aufgenommen. Wann soll ich die bloß alle Sichten und Sortieren?

Amerika scheint bis auf die National oder State Parks und Wälder nur aus privatem Gelände zu bestehen. Und Privatbesitz bedeutet eingezäunt. Immer. Und sei es das noch so trockenste und unbrauchbarste Stück Wüste. Feldwege dazwischen gibt es nicht. Sonst könnte ja jemand da hin wo er nichts zu suchen hat.

Im Tal des Todes

Das Death Valley war heute gar  nicht so tot, sondern eher von viel Leben durchsetzt. Auf dem Weg von Las Vegas nach Los Angeles halten  zahlreiche Reisebusse an verschiedenen  Aussichtspunkten im Tal und spucken unzählige deutsche und französische Touristen aus. Da wurde also nur noch in Unterzahl Englisch gesprochen. Das konzentrierte sich aber nur auf die berühmten Stellen wie den Zabriskie Point, die Oase Furnace Creek und die mit -85,5mNN tiefste Stelle Badwater.
Die bunten, durch Titan, Magnesium, Eisen und Aluminium gefärbten Felsen im Artists Drive zum Beispiel blieben kürzeren Fahrzeugen vor behalten.

Bis in die hohen Berge rund um das Tal habe ich es heute nicht geschafft. Es wäre sicherlich interessant gewesen, aber der Ausflug war auch so schon mit ca. 500km Fahrstrecke verbunden, und in Kombination mit bis zu 40°C reicht mir das.

Damit ist meine USA- Reise abgeschlossen, morgen steht nur noch das Packen an und ich werde in Vegas bleiben. Ich sehne mich jetzt auch erst einmal nach Deutschland zurück. Es war eine lange Zeit hier...

Freitag, 3. Oktober 2014

Hover Damm

In den letzten Wochen bin ich nicht selten von Amerikanern gefragt worden, was mir den am besten gefallen hat, und ich habe mit San Diego und dem Arches NP geantwortet. Ab heute weiß ich auch was das Schlechteste war:

In der Zufahrt zum Staudamm gibt es schon die erste Fahrzeugkontrolle. Vor dem Visitor Center steht eine  Personenkontrolle wie am Flughafen an. Die haben hier wohl richtig Angst vor einer kleinen Bombe die eine große Welle macht. Dabei ist aber der See fast frei zugänglich und Boote können bis fast an die Mauer fahren. Wenn sich Terroristen kein Rennboot leisten können, die würden sich auch glatt eins klauen...

Dann ging es für 15$ in die Tour zur Besichtigung des Kraftwerks, und es gab fast nichts zu sehen. Im ersten Raum eine Schautafel aus den 70er Jahren, im zweiten ein Blick auf die Generatoren, das ganze kommentiert von einer Guide, die scheinbar in der Endphase des Trainings zum Schnellsprechwettbewerb war, abgeschlossen von einem stark unterkühltem Infocenter über den Bau des Staudamms, in dem man sich aber unbegrenzt aufhalten durfte. Das war nichts!

Dafür liegt mein Motel in Las Vegas diesmal am anderen Ende des Strip und ich kann mir noch andere Dinge ansehen.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Im Tal des Feuers

Ich war nicht im Kino und habe mir auch kein neues Spiel auf mein Handy geladen. Das Valley of Fire liegt östlich von Vegas, und der Abstecher dort hin war spontan, so von der Sorte " Schild gesehen und abgebogen".

In der Gegend hat die kalifornische Platte die Landschaft so aufgeschoben, dass alle bunten Gesteinsschichten aus der Erdentstehung durcheinander geraten sind. Ergebnis ist eine ebenso bunte Felswüste mit bizarren Felsformen. Besonders die roten Anteile sind dabei durchlöchert wie schweizer Käse.

Die restliche Fahrt ging bis Vegas, von wo aus ich die letzten Unternehmungen starten will.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Mesquite

30.09.2014/ Mesquite/ Nevada

In Mesquite habe ich das günstigste Hotelzimmer meiner Reise buchen können. Und für das Geld bekomme ich auch noch ein großes Zimmer mit zwei Doppelbetten in top Zustand. Warum? Das Hotel dient ausschließlich dazu, das davor liegende Casino mit Gästen zu versorgen. Ich bin zurück in Nevada, und nur wenige Meter hinter der Grenze liegt diese Stadt, die scheinbar nur aus zwei solchen Casinos und einer Tankstelle besteht.

Die Fahrt hierher führte zurück durch den Zion Park, und in St. George habe ich mich gefreut, endlich mal wieder eine richtige Stadt zu sehen und mich länger in allen möglichen Einkaufszentren herum getrieben.

Abends im Casino trifft man aber dafür auf Menschen, die nur einen Blick für ihr Spiel haben. Ins Gespräch kommt man hier nur schwer mit jemanden.