Dienstag, 30. September 2014

Panguitch

Hier merkt man zum Ersten mal so richtig, das die Saison zu Ende geht. Motels nicht halb voll, Restaurants geschlossen, kaum etwas los.

Ich drehe am Abend mal eine Runde durch die Nebenstraßen. Es scheint fast jeder allen alten Krams auf seinem Grundstück zu sammeln. Im Hof von Wohnhäusern ist nicht selten die gesamte Fahrzeugbiographie des Eigentümers zu finden. Verschrotten ist nicht, alles bleibt einfach irgendwo stehen. Und beim Kaufen von neuen Sachen sind alle schnell bei der Sache. Nur die Häuser hier auf dem Lande sind oft beachtlich klein. Nicht selten sind die Garagen größer als das Wohnhaus.

Montag, 29. September 2014

Pink Coral Dunes und Kanab

Zwischen hohen Tafelbergen liegt ein Gebiet mit Dünen aus orangefarbenen Sand, die Pink Coral Dunes. Als State Park ist das Gebiet gegen Gebühr zugänglich und hier dürfen Offroader aller Art ihre Späße treiben. Der Sandkasten ist 500 Hektar groß, die wenigen Fahrzeuge darin verlieren sich daher fast. Einzige Mietfahrzeuge sind Quads, die nur unter Anleitung in geführten Touren heraus gegeben werden. Nee, lasst mal.

Von Kanab hatte ich die Vorstellung, es handele sich um eine ähnliche Stadt wie Moab. Zwischen drei National Parks gelegen bietet die aber außer Motels, Geschäften und Restaurants nicht viel.

Samstag, 27. September 2014

Petrified Forest

27.09.2014 / Cannonville / Utah

Entlang dem Scenic Byway 12 gibt es noch so einige Punkte zu besichtigen. Heute sind es versteinerte Bäume.

Die Bäume sind hier durch Schlamm und anschließend durch Vulkanasche vom Sauerstoff abgeschlossen worden, verschiedene Mineralien haben sich im Holz eingelagert und sind zu Stein geworden. Die bunten Fossilien müssen entlang einem 5km-Trail über einen Berg erwandert werden.

Als ich zurück bin fängt es an zu regnen und hört nicht mehr auf. Der erste Regentag in meinem Sabbatjahr...

Red Canyon und noch mal Bryce Canyon

Im Red Canyon zeigt die Natur, dass Farben sich immer noch steigern können. Eine Felsformation wird sogar Pink Ladies genannt.

Im Bryce war ich beim ersten mal gar nicht weit genug drin um den Steinbogen zu sehen.

Freitag, 26. September 2014

Kodachrome Basin

Die Farben des Gesteins und der Pflanzen haben Fotografen dazu veranlasst, diesem Tal den Namen ihres am liebsten verwendeten Filmmaterials zu geben. In der Tat geben sich hier wieder Felsen in allen Nuancen von hellem beige bis zu rostrot umgeben von grünen Bäumen und gelben Blumen ein buntes Farbspiel. Und je tiefer die Sonne sinkt, desto bunter scheint es zu werden.

Das Basin liegt direkt östlich am Bryce Canyon und ist ein State Park, was für mich heißt, dass der Jahrespass für die Nationalparks nicht gilt und ich mal wieder Eintritt zahlen muss.

Gestern abend habe ich nochmal mit einem Canadier auf Motorrad- Fernreise über die Wohnmobilisten hier gesprochen. "Die sind nicht gern draußen, die lieben nur ihre Busse. Coole Leute fahren hier einen Westfalia." Haben wir es also doch zu etwas gebracht in Westfalen.

Ich frage mich, warum fährt niemand die schönsten Strecken mit einer gopro ab und baut denen einen Flatscreen statt Windschutzscheibe ein. Vielleicht eine Geschäftsidee...

Donnerstag, 25. September 2014

Oberer Colorado River

24.09.2014 / Torry/ Utah


Der letzte Campingplatz war eigentlich nur ein so genannter RV- Park. RV meint recreation vehicle, also Wohnwagen und Wohnmobile. Es war grausig dort. Das lag nicht am Platz, sondern an den Leuten die hier mit diesen Riesenvehikeln unterwegs sind. Wenn man unter dem sozialen Menschen solche Dinge wie mit Nachbarn reden, abends zusammen sitzen und neue Leute kennen lernen versteht, dann gab es dort nur vollständig a-soziale. Mit  Sonnenuntergang hatten sich alle in ihr Fahrzeug zurück gezogen, und als ich morgens um halb neun den Platz vom hintersten Winkel komplett durchfahre sehe ich zwei Hunde als einzige Lebewesen. Die aber auch noch getrennt, sonst gäbe es nachher noch soziale Hunde. Es hatte die Wirkung einer Wohnmobilgeisterstadt und man fragt sich unwillkürlich, mit welchen Sozialverhalten solche Menschen wohl zu dem vielen Geld für ihre Mobile bekommen sind.

Mit leicht gedämpfter Stimmung trete ich daher meine heutige Fahrt an. Es geht gen Westen und ich komme in das Gebiet nördlich des Lake Powell, in welches der Colorado und andere, kleinere Nebenflüsse auch schon beachtlich tiefe Canyons in die Landschaft geschnitten haben. Dabei haben sie Gesteinsschichten von fast weiß über sandfarben bis rostrot frei gelegt, und geben am Flussbett heute grünen Pflanzen Lebensraum. 

In der Mittagszeit entdeckt ich zwei BMW 12er GS an einer Tankstelle und treffe auf ein Ehepaar aus Warendorf, beide Lehrer im Sabbatjahr... und mit größeren Plänen ab New York Richtung Mexiko unterwegs.

Anschließend komme ich wieder in die Gegend des Capitol Reef, wo ich ja schon zu Beginn meiner Reise war. Aber auch hier gibt es noch für mich neue, spektakuläre Aussichtspunkte, für die ich anfangs zu schnell unterwegs war.

Mittwoch, 24. September 2014

Natural Bridges und Moki Dugway

23.09.2014 / Blending/ Utah

Das war heute wohl keine navigatorische Glanzleistung, aber trotzdem habe ich alles gesehen.

Zunächst bin ich nordöstlich nach Blending gefahren und habe einen Campingplatz ausgewählt. Von dort ging es westlich zu den Natural Bridges. Erst beim Verlassen dieser habe ich bemerkt, dass der Moki Dugway, welchen ich ein bisschen aus dem Kopf verloren hatte, von hier zurück ins Monument Valley führt. Das hätte man also wahrscheinlich auch für 150 km weniger haben können.

Die Felsbögen hier führen über kleine Flüsse und sind in 100000en Jahren so aus Schleifen des Flusses erodiert worden.
Der Schotterweg führt in Serpentinen an einem der rund ums Monument Valley zahlreichen Steilhänge herunter und bietet weite Blicke über die gesamte Gegend.

Dienstag, 23. September 2014

Monument Valley

Auf dem Weg Richtung Westen ging es zunächst zum Four Corner Point, die einzige Stelle der USA, an der vier Staaten aufeinander treffen, nämlich Utah, Arizona, Colorado und New Mexico. Es gibt ein kleines Denkmal an der Stelle und natürlich in jedem Staat etwa zehn Souvenirstände. Sonst liegt der Punkt aber mitten in der Wüste, ohne irgendetwas darum herum.

Für das Monument Valley hatte ich mir ja eigentlich schon einen Campingplatz angeschaut. Bei der direkten Anfahrt fällt mir aber ein kleiner Platz auf, an dem man Tipizelte mieten kann. Der Besitzer, Bob, macht mir ein abnehmbares Angebot und so beschließe ich im Indianerzelt zu übernachten. 

In das Monument Valley fährt man am besten auch nicht mit einem normalen PKW hinein, und so hat Bob auch gleich ein Angebot für mich parat. Er startet für mich allein eine Tour in seinem Tourtruck, welcher eigentlich bis zu neun Passagiere auf der Ladefläche transportiert. Und nur mit so einem Guide darf man in die hintersten Winkel des Valleys. Dort zeigt sich das Monument Valley von einer mir gar nicht bekannten Seite mit runden Felsbergen und riesigen Halb-Höhlen in den Felsen. Aber auch der Anblick der typischen Tafelberge ist überwältigend. Bob's Truck wird, wie er selber erst erfährt, von den anderen als The Transformer verspottet, einer von vielen Filmen die hier gedreht wurden. An vielen Ecken würde man die Kulissen verschiedener Filme und auch Musikvideos erkennen, erklärt Bob. Schade dass ich viele Filme nur dem Titel nach kenne.

An den verschiedenen  Aussichtspunkten fängt Bob mit den obligatorischen Indianerfrauen hinter den Souvenirständen jedes mal an zu erzählen, wie viele Touristen denn diese Woche wieder ihren Mietwagen im Sand oder Schlamm versenkt haben. Manche trauen sich wohl wirklich mit einem Ford Mustang hier her, und müssen nicht selten viel Geld für das Abschleppen bezahlen. Meine Tour mit Bob ist natürlich auch alles andere als billig, kostet aber nur ein Bruchteil von dem.


Montag, 22. September 2014

Rocky Mountains

Von Durango nach Silverton führt eine historische Eisenbahnstrecke, welche ich eigentlich fahren wollte. Beim Versuch einer Ticketreservierung am Vorabend bekomme ich aber die Meldung, dass alles ausverkauft ist. So nehme ich mir vor, die beiden Städte mit dem Auto anzufahren und zu besichtigen. In Durango geht es gleich zum Bahnhof, denn der letzte der zwei Züge wird gerade zusammen gestellt. Die Passagiere stehen schon alle bereit und steigen kurz darauf ein. Ich sehen, der Zug ist nicht einmal halb voll. Am Ticketschalter aber eine Schlange und die einzige Verkäuferin führt lange Diskussionen mit jedem Kunden. Keine Chance noch eine Fahrkarte zu kriegen. Wenn ihr mein Geld (immerhin über 80$) hier nicht wollt...  mit Zügen hatte ich bisher ja oft kein Glück. Ein bisschen was haben sich die Amis manchmal aber doch auch vom Wirtschaftssystem der ehemaligen Gegner im kalten Krieg abgeschaut.

Nach einem Rundgang durch die Stadt mache ich mich mit dem Auto auf die gut einstündige Fahrt, für die der Zug 3,5 Stunden benötigt. Silverton liegt auf einer Höhe von 2860m, die Straße dort hin führt aber über Berge von 3200 und 3300m. Und ab etwa 2700m ist in der Natur die Farbenpracht des Indian Summer angesagt. Besonders Birken haben hell leuchtend gelbe, orangene bis rotbraune Blätter und geben mit den grünen Nadelbäumen einen unglaublichen Farbenmix.

In Silverton selber werden hauptsächlich die Bedürfnisse der täglich einfallenden Zugtouristen bedient. Essen, Souvenirs kaufen und Fotos von Gebäuden im Stil des wilden Westens machen kann man hier an jeder Ecke. Gegen 16 Uhr sind beide Züge zurück gefahren und die ersten Restaurants schießen auch gleich.

Sonntag, 21. September 2014

Mesa Verde NP

Der Mesa Verde National Park ist von Cortez nur 15km entfernt, der Eingang. Danach fährt man fast eine Stunde über bis zu 2525m hohe Berge und kann an geführten Touren durch die unter Felsübersprüngen gebauten Siedlungen teilnehmen. Die Dörfer (2070m hoch) wurden von 500 bis etwa 1250 von den Puebloindianern bewohnt, welche als Vorfahren verschiedener späterer Stämme gelten. Erst gute 600 Jahre später wurden sie von den Weißen entdeckt und wenig später zum Nationalpark erklärt.
Die beiden Touren zum Balcony House und zum Cliff Palace führten dann jeweils von oben zu den Siedlungen hinunter. Besonders erstere hat meine mangelnde  Schwindelfreiheit sehr hart auf die Probe gestellt. Ich habe nicht gedacht das Besucher hier in den USA in solche gefährlichen Situationen gebracht werden.

Bei der ersten Tour hatten wir einen Ranger, der seinen Job sehr gut und lustig gemacht hat. Erst begann mit der Aussage, das Historiker und Archäologen nur Geschichten erzählen, die sie sich aufgrund einiger Funde ausdenken, und erzählte dann seine Geschichte.
Bei der zweiten Rangerin hatte man eher das Gefühl, eine gute Tat zu vollbringen, denn so konnte sie keine Kinder in der Schule mit Geschichte quälen.

Samstag, 20. September 2014

Südliches Utah

Richtung Osten, vornehmlich durch Utah ging es heute weiter bis Cortez in Colorado. Dabei habe ich das Monument Valley ausgelassen, da will ich auf dem Rückweg hinein. Ich habe nur versucht in der Nähe einen Campingplatz zu reservieren und hier zum ersten mal eine Aussage bekommen, die in Europa eigentlich Standard ist: Wenn du mit einem Zelt kommst haben wir immer einen Platz für dich. Jawohl, die Navajo sind nicht so versteinert wie die restlichen Platzbetreiber hier.

Auch ohne das Valley ist die rostrote Landschaft hier sehr begeisternd. Die typischen Berge und Säulen stehen auch sonst vereinzelt in der Gegend herum und machen Vorfreude. 

Haltepunkt waren der Mexican Hat und die Twin Rocks, zwei direkt nebeneinander stehende Säulen die sich wirklich wie Zwillinge ähnlich sind.

In Bluff wird wieder die gut 120 Jahre alte Geschichte konserviert und nachgebaut. Ein Fort mit großteils neuen Häuschen aber altem Interieur gab es zu besichtigen.

Im Goosenecks State Park fließt der San Juan River in stark ausgeprägten Bögen unwillig dem Colorado entgegen.


Stand so rum:
Steht oft herum:
Goosenecks:

Freitag, 19. September 2014

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18.09.2014 Page/Arizona

Verbringe den Tag ebenfalls in Page und der Umgebung.

Donnerstag, 18. September 2014

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Den Tag verbringe ich an verschiedenen Stränden des Lake Powell, die Sonne brennt jedoch gnadenlos und ich beschließe erst einmal den überdachten Pool am Campingplatz für eine Erfrischung zu nutzen. Da ziehen aufmal gewaltige Wolken am Himmel auf und ein Gewitterschauer bringt eine halbstündige Erfrischung. Die Wolken waren teilweise von unten orange und gewaltig groß.
Nach den grandiosen Sonnenuntergängen der letzten Tage ein weiteres  Naturschauspiel der Wüste von Arizona.

Am abend im Saveway Supermarkt habe ich den Eindruck, da wird mehr deutsch gesprochen als bei uns am Samstagmorgen im Lidl. Hier sind wirklich noch sehr viele deutsche Touristen unterwegs.

Meine chinesischen Campingnachbarn haben ihren ganzen Tisch mit Lebensmitteln voll stehen und frühstücken in der Hocke sitzend zwei Meter weiter am Boden. Andere Länder...


Mittwoch, 17. September 2014

Lake Powell/ Glen Canyon NP

Page/Arizona, 16.09.2014

Eigentlich wollte ich heute mal in die Nachbarstadt Kanab nordwestlich von hier fahren. Erst als ich mich auf den Weg gemacht habe bemerkte ich, dass ich dann gut 100km vor mit habe. Zwischendrin gibt es fast nichts. Und von dort wollte ich weiter an die Nordseite des Grand Canyon fahren, nochmal fast so weit.

Da habe ich dann doch lieber diese Aktion ab geblasen und bin am Lake Powell geblieben. Es wirkt schon recht bizarr wenn man in die rote und graue, von wenigen blassgrünen Büschen durchsetzen Wüste blickt und dazwischen den blauen Stausee sieht. Am Horizont stehen schon die Plateauberge, die auf das Monument Valley vorbereiten, und ein Kohlekraftwerk.

Ich habe hier auch schon eine Solaranlage gesehen. Der Besitzer hat sie auf geklappt und sein Handy daran geladen :-) . Nein im Ernst, an einem Infocenter, welches über prähistorische Funde in dieser Landschaft informiert, gab es eine weitere Solaranlage für den Eigenbedarf der Station. Aber privat würde hier eher keiner auf solche Ideen kommen. Auch Brauchwasser wird nur elektrisch erwärmt. Und Wäsche im Trockner getrocknet, wie sonst?