Mittwoch, 26. November 2014

Coya der letzte Tag

Ja, heute hätte ich aber fast nicht gewusst, was ich hier über den heutigen Tag schreiben sollte.
Ein Besuch der Stadt Rancagua war nicht besonders gewinnbringend. Eine Runde durch Coya hat mir erst eröffnet, das es sich doch fast mehr um eine Stadt als um ein Dorf handelt.
Eine interessante Begegnung habe ich erst, als ich mich abends entscheide, in der Kneipe schräg gegenüber ein Bier zu trinken. Edwin, ein 66 jähriger Elektrotechnikingenieur, ist der einzige weitere Gast und winkt mich gleich zu sich an den Tisch. Er spricht die am weitesten verbreitete Sprache der Welt, Badenglish, und erzählt ein bisschen über die Wirtschaft hier.
Die Kupfermine hier gehört der Gesellschaft Codelco, und viele Beschäftigte wohnen auf der anderen Seite des Flusses. Dort steht auch ein Wasserkraftwerk, welches einst auch zur Codelco gehörte, aber an die australische Gesellschaft Pacific Hydraulic verkauft wurde. Seit dem muss die Mine den dreifachen Preis für Strom bezahlen und heute sagen die Kaufleute, der Verkauf war ein Fehler. Aber verantwortlich ist niemand, wie überall auf der Welt.
Edwin ist aber schon viel in der Welt herum gekommenen, hat deutsche Vorfahren und drei Söhne, von denen einer damit beschäftigt ist, für große Solaranlagen im Norden Chiles Verträge zu schließen. Da ist also scheinbar auch so einiges in Bewegung gekommen in den letzten Jahren...

Irgendjemand hat bei Codelco wohl entschieden, dass rote Toyota Hilux von Hertz die richtigen Firmenwagen sind.
Plastikweihnachtsbäume im späten Frühling, na ja...
Ich habe keine Ahnung, was in dieser Fabrik produziert wird.